Retrospektive Analysen

Retrospektive Analysen sind eine wichtige Methode in der klinischen Forschung, bei der bereits vorhandene Daten untersucht werden, um neue Erkenntnisse zu gewinnen oder Hypothesen zu überprüfen.

Der Begriff „retrospektiv“ leitet sich vom lateinischen „retrospectare“ ab, was „zurückblicken“ bedeutet, während „prospektiv“, auch aus dem Lateinischen „vorausschauend“ bedeutet.

In einer retrospektiven Studienanalyse werden z. B. bereits vorhandene Fragebögen, Krankenakten und mit anderen Methoden erstellten Daten analysiert.

Es gibt zwei Arten von retrospektiven Kohortenstudien:

  • retrospektive Fall-Kontroll-Studien
  • retrospektive Fallserie

Retrospektive Studien sind oft schneller und einfacher durchzuführen als prospektive Kohortenstudien und können äußerst wertvoll sein:

  • durch den Einsatz von retrospektivem Studiendesign wird die Chance, neue medizinische Erkenntnisse über eine seltene Krankheit zu gewinnen, erhöht (Fallkontrollstudien).
  • zur Untersuchung von Krankheitsursachen, Bewertung von Behandlungsmethoden, Analyse von Risikofaktoren
  • Beurteilung, wer eine bestimmte Therapie in der Realität nutzt
  • Bewertung von Langzeiteffekten von Behandlungen
  • kann zur Erstellung einer Studienhypothese verwendet werden, die durch randomisierte, kontrollierte, prospektive Studien untersucht werden soll.

Vorteile von retrospektiven Analysen:

  • Kostengünstig und zeitsparend
  • Ethisch unbedenklich, da keine neuen Behandlung erforderlich sind
  • Ermöglichen die Untersuchung seltener Erkrankungen
  • eher an der Realität ausgerichtet, als eine „exprimentelle“ Situation, es werden Daten aus der täglichen Praxis beobachtet.

Nachteile von retrospektiven Analysen:

  • Mögliche Verzerrungen durch unvollständige, fehlende oder ungenaue Daten
  • Schwierigkeit, Kausalzusammenhänge nachzuweisen
  • Potenzielle Überschätzung von Behandlungseffekten
  • Anfälligkeit für Erinnerungsverzerrung bei Befragungen
  • haben oft einen „explorativen“, also keinen bestätigenden Charakter.
Retrospektive Analysen sind ein wertvolles Instrument in der klinischen Forschung. Sie ermöglichen es, aus vorhandenen Daten neue Erkenntnisse zu gewinnen und können als Grundlage für weiterführende Studien dienen. Trotz ihrer Limitationen spielen sie eine wichtige Rolle bei der Optimierung der Patientenversorgung und der Weiterentwicklung medizinischer Behandlungsmethode.

Genaue Kenntnis über aktuelle Leitlinien zu Methodik, Vorgehen und Suchkriterien bei dezidierten Fragestellungen sind die Grundlage für aussagekräftige und valide Ergebnisse.

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